EU-Förderung: Wertvolle Lindenkirchweih

Personengruppe
Bürgermeister Martin Bernreuther überreichte Landrat Klaus Peter Söllner auf der neuen Tanzbruck ein Erinnerungsgeschenk im Beisein der Vertreter der Förderstellen.

Das Limmersdorfer Kirchweihprojekt war eines der Leitprojekte der Lokalen Aktionsgruppe Kulmbacher Land (LAG) in der Leader-Förderperiode 2014 bis 2020. Rund eine Million Euro flossen in dieses ehrgeizige und gleichzeitig auch überragende Projekt – mit einer Förderung von rund 90 Prozent.

Den Zeitpunkt der Abschlussveranstaltung hätte Bürgermeister Martin Bernreuther mit den beteiligten Förderstellen nicht passender wählen können: Kirchweih-Montag, ein herrlicher Sommertag und zum Mittagstisch ein volles Haus am Lindenplatz in Limmersdorf.

So wichtig wie das Oktoberfest für München

Einmal mehr wurde deutlich, dass die Lindenkirchweih zu Limmersdorf wie das Oktoberfest zur Landeshauptstadt gehört. Im Mittelpunkt steht die Jahrhunderte alte Tanzlinde, um die sich ein dörflicher Brauch entwickelt hat. Bürgermeister Martin Bernreuther und Landrat Klaus Peter Söllner dankten allen beteiligten Förderstellen und würdigten auch den enormen Einsatz der Lokalen Aktionsgruppe „Kulmbacher Land“. Leader ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte, und Ziel ist es, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen. Unter diesem Leitbild haben die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Kulmbacher Land“ ihre Strategie umgesetzt.

Ziel: die ländliche Gemeinschaft stärken

Größe und die besondere Ausrichtung zeichnen das Projekt aus. Es ist das umfassendste Leaderprojekt dieser Förderperiode, dass die LAG an den Start gebracht hat. Es dient dem in der Lokalen Entwicklungsstrategie benannten Entwicklungsziel „Stärkung der ländlichen Gemeinschaft“ und dem Handlungsziel „Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur regionalen Kultur- und Brauchtumspflege“. Landrat Söllner bescheinigte dem Projekt, ein „Fränkisches Kulturgut“ zu sein. Er hat sich auch, wie Bürgermeister Martin Bernreuther feststellte, bei der Oberfrankenstiftung für das Projekt stark gemacht. Darüber hinaus unterstützt der Landkreis Kulmbach das Kirchweihprojekt Limmersdorf mit knapp 100.000 Euro. Neben der Leader-Förderung der Europäischen Union wurden auch Mittel aus der Oberfrankenstiftung und vom Amt für Ländliche Entwicklung gewährt.

Zum Projekt allgemein: Die Limmersdorfer Lindenkirchweih verkörpert ein jahrhundertealtes und ursprünglich weit verbreitetes Brauchtum, das heute nur noch in wenigen Orten Oberfrankens und Thüringens in seiner alten Form gepflegt wird. Im Mittelpunkt der Lindenkirchweih steht die uralte Tanzlinde, in deren Baumkrone ein Tanzpodest errichtet ist. Kern des Projekts war die Einrichtung eines Ausstellungs- und Dokumentationszentrums zu Tanzlinden und –brauchtum im Ortskern von Limmersdorf/Gemeinde Thurnau. Die frei zugängliche Ausstellung soll den Besuchern des Tanzlindenareals das ganze Jahr hindurch – auch außerhalb der Lindenkirchweih – die Bedeutung, die Entwicklung und die Abläufe des Brauchtums veranschaulichen. Gleichzeitig sollen infrastrukturelle Maßnahmen zur Sicherung des Kirchweihbetriebes umgesetzt werden.

Veit Pöhlmann, der Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchweihtradition, unternahm noch eine Führung rund um den Lindenplatz und zeigte auf, was in den letzten Jahren mit den Fördergeldern alles verwirklicht wurde.

Bericht: Werner Reißaus

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