ZV Müllverwertung Schwandorf

Der Weg des Restmülls

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Thermische Behandlung im Müllkraftwerk Schwandorf

Was geschieht eigentlich mit den Abfällen, die in die Restmülltonne gegeben oder bei der Sperrmüllabfuhr bereitgestellt werden?

Obwohl seit Anfang der 90er Jahre die Rest- und Sperrmüllmenge im Landkreis Kulmbach durch umfangreiche Verwertungsmaßnahmen um ein Drittel vermindert werden konnte, bleibt weiterhin ein beachtlicher Rest an Abfällen, der nicht verwertbar ist. So verursacht beispielsweise ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt im Landkreis Kulmbach jährlich über 700 Kilogramm Rest- und Sperrmüll (ohne Sperrmüllschrott). Das reicht aus, um jährlich 640 Bahncontainer mit dem Müll aus dem Landkreis Kulmbach zu füllen.

Stand der Technik ist, den nach Ausschöpfung aller Maßnahmen zur Abfallvermeidung, Schadstoffentfrachtung und Abfallverwertung verbleibenden Restabfall thermisch zu verwerten. Denn zum einen kann durch die bei der Verbrennung entstehende Volumenreduzierung auf etwa zehn Prozent des Ausgangsvolumens wertvoller Deponieraum geschont werden. Zum anderen wird dabei fast die Hälfte der im Müll enthaltenen Energie zurückgewonnen. Nicht verwertbare Abfälle aus Stadt und Landkreis Kulmbach werden im Müllkraftwerk Schwandorf thermisch behandelt. 16 weitere kreisfreie Städte und Landkreise sind dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf angeschlossen.

Die Abfälle aus dem Landkreis Kulmbach werden an der Müllumladestation Kulmbach, Am Goldenen Feld, angeliefert, dort mittels Verlade- und Presstechnik auf etwa ein Viertel des ursprünglichen Volumens reduziert und in Spezialcontainern auf der Schiene direkt zum Müllkraftwerk transportiert.

In der Verbrennungskammer des Kraftwerks werden Temperaturen zwischen 850 und 1000 Grad Celsius erreicht. Nach diesem "Höllenfeuer" bleiben von 1000 Kilogramm Müll weniger als 250 Kilogramm Rohschlacke übrig, wovon etwa 150 Kilogramm als Baumaterial und Schrott verwertbar sind.

Damit die Umwelt durch die Verbrennung der Abfälle möglichst wenig belastet wird, hat man das Kraftwerk in Schwandorf in den letzten Jahren für 150 Millionen € mit einer mehrstufigen Rauchgasreinigungsanlage und einer zusätzlichen Ofenlinie ausgerüstet. Das hochmoderne, abwasserfreie Rauchgasreinigungsverfahren stellt sicher, dass das Müllkraftwerk Schwandorf zu den umweltverträglichsten Anlagen seiner Art gehört. Die strengen Emmissionsgrenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung werden deutlich unterschritten.

Die bei der Rauchgasreinigung anfallenden Rückstände (etwa 40 Kilogramm pro Tonne Müll) können zudem sinnvoll verwertet werden. Im untertägigen Salzbergbau werden sie zur Stabilisierung von Hohlräumen eingesetzt.

Eine ausgereifte Entsorgungstechnik hat jedoch ihren Preis. Ungefähr 100 bis 200 € kostet die Verbrennung von einer Tonne in bayerischen Müllverbrennungsanlagen. Das Müllkraftwerk Schwandorf zählt mit 108,00 € pro Tonne zu den günstigsten Anlagen, da ein Teil der Investitionskosten durch Fördermittel gedeckt wurde. Dennoch wird der Abfallgebührenhaushalt im Landkreis Kulmbach allein durch die Verbrennungskosten jährlich mit 1,3 Mio. € belastet. Auch deshalb sollte jeder darauf achten, Abfälle von vornherein zu vermeiden. Tipps dazu gibt es beim Abfallberater des Landkreises Detlef Zenk (09221/707-199).