Schwerpunkt Digitale Bildungsregion Landkreis Kulmbach

Der Landkreis schenkt der Thematik "Digitalisierung" in den Bildungsangeboten und -prozessen ein besonderes Augenmerk. Der Einsatz digitaler Medien als Werkzeuge beim Lehren und Lernen fordert eine hohe Aufmerksamkeit und Einsatzbereitschaft von Seiten der Verwaltung und den Bildungseinrichtungen. Um die großen Chancen für ein besseres Lernen und Lehren nutzen zu können, bedarf es passender technischer Voraussetzungen, die Bereitschaft zur stetigen Weiterentwicklung und Veränderung sowie dem Interesse und der Kenntnis zur bewussten, aktive Anwendung der digitalen (Lern-)Werkzeuge. Diese Herausforderungen anzugehen, hat sich der Landkreis Kulmbach als Digitale Bildungsregion zum Ziel gesetzt.

Umfangreiche Investitionsprogramme für

  • das Caspar-Vischer-Gymnasium
  • das Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium,
  • die Carl-von Linde Realschule,
  • die Wirtschaftsschule Neuenmarkt
  • die Hans-Wilsdorf-Berufsschule
  • die Adalbert-Raps-Schule (FOS/BOS)
  • die Fachschule für Bau- und Heizungstechnik
  • die Fachschule für Lebensmitteltechnik (LEMITEC)

Der Landkreis Kulmbach ist als sog. Sachaufwandsträger der o.g. Schulen verantwortlich für die schulischen Gebäude, die gebäudetechnische Infrastruktur sowie die sachliche Ausstattung der Schulen. Aktuell führt der Landkreis umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen in den Schulen durch, um auch weiterhin leistungsstarke und attraktive Bildungseinrichtungen als Voraussetzung für ein erfolgreiches Lehren und Lernen im Landkreis Kulmbach zu bieten.

Förderprogramme als Chancengeber

Seit 2018 werden im Landkreis parallel drei große Förderprogramme, zzgl. Sonderbudgets, des Freistaates Bayern und des Bundes zur Digitalisierung der Schulen durch die Verwaltung des Landratsamtes Kulmbach in enger Absprache mit den Schulen umgesetzt. Insgesamt sind Investitionen von rund 4 Mio Euro geplant. Unterstützt wird der Landkreis Kulmbach durch das Beratungsbüro concept k GmbH, welches die komplexen und umfangreichen gebäudetechnischen Gegebenheiten analysiert und bewertet sowie mit seinem Fachwissen beim Auf- und Ausbau einer digitalen, für das Lernen und Lehren passgenauen Infrastruktur berät. Ziel ist es die schulischen Gebäudeinfrastrukturen sowie die Ausstattungen in den Klassenzimmern auf ein anerkanntes Niveau zu heben, um ein stabiles und sicheres unterrichten mit Hilfe digitaler Medien zu ermöglichen. Vorbild der Planungen sind dabei die Standards aus Wirtschaft und Industrie, welche die Voraussetzungen für ein erfolgsorientiertes und effektives Arbeiten definieren.

Von der Straße bis zur Schule

Investitionen über das Förderprogramm „GWLANR“

Als einer der ersten Schritte wurde mit einem Investitionsvolumen von rund 210.000,00 € der Ausbau der Glasfaseranschlüsse, finanziert mit Hilfe des Förderprogramm GWLANR des Freistaates Bayern, verwirklicht. So wurden die Hans-Wilsdorf-Schule-Staatliche Berufsschule, die Staatliche Fachschule für Fleischerei- und Lebensmittelverarbeitungstechnik, das Caspar-Vischer-Gymnasium, das Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium sowie die Staatliche Carl-von-Linde-Realschule vom 29.11.2019 bis 17.02.2021 unter Anwendung der Förderrichtlinie GWLANR jeweils mit einer durchgängigen Glasfaseranbindung bis ins Gebäude ausgestattet.

Digitale Medien in den Klassenzimmern

Investitionen über das Förerprogramm Digitalbudget“

Bei der Umsetzung des 2. Förderprogrammes „Digitalbudget“ stand die Digitali­sierung der Klassenzimmer im Vordergrund. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Ausstattung der Klassenräume in den Schulen mit digitalen Endgeräten, wie Laptops oder Tablets, aber auch mit digitalen Präsentationsmedien wie beispielsweise Beamern, Dokumentenkameras, Stiftdisplays und digitalen Tafeln. Den Lehrkräften und Schülerinnen und Schüler stehen nun mehr attraktive und wirkungsvolle Medien für ihre tägliche Zusammenarbeit zur Verfügung, so dass die Schülerinnen und Schüler gute Voraussetzungen für ihre schulische Ausbildung vorfinden.

Sonderbudget für mehr praxisnahes Lehren / Lernen am Beruflichen Schulzentrum

Investitionen über das Förderprogramm „Digitalbudget“

Für das Berufliche Schulzentrum konnten über ein ergänzendes Förderbudget nochmals zusätzliche Anschaffungen getätigt werden, die den Schülerinnen und Schüler für ihre berufsbezogene Ausbildung in der Berufsschule und den einzelnen Fachschulen einen großen Mehrwert bieten. Praxisnahes Lernen mittels Virtual Reality Brillen, einem handgeführten CNC-Fräse-Set, einem Motormanagementtrainingssystem oder einer modernen Gefriertrocknungsanlage etc. machen die Ausbildungen in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Bau-und Versorgungstechnik sowie in der Lebensmitteltechnik noch attraktiver. Insgesamt wurden im Zuge dieses Förderprogrammes des Freistaates Bayern für die weiterführenden Schulen und den beruflichen Schulen Anschaffungen in Höhe von rund 624.500,00 € getätigt.

Sonderbudget für Lehrer- und Schülerlaptops

Investitionen über das Förderprogramm „Digitalpakt Schule“

Ausgelöst durch die Beschränkungen der Covid 19-Pandemie setzte der Bund ein zusätzliches Förderprogramm zur Beschaffung von digitalen Leihgeräten (wie Laptops und / oder Tablets) für die Schülerinnen und Schüler sowie ein Förderprogramm für die Beschaffung von Lehrerdienstgeräten auf. Dadurch konnten insgesamt 328 Tablets, inkl. Zubehör im Wert von 301.400,00 € als mobile Leihgeräte für die Schülerinnen und Schüler sowie 223 Lehrerdienstgeräte im Wert von 223.000,00€ angeschafft werden. Weitere Beschaffungen bis hin zur Vollausstattung an Lehrerdienstgeräten ist geplant.

Ausbau der Gebäudetechnik/ des Netzwerks

Investitionen über das Förderprogramm „Digitalpakt Schule“

Eine leistungsstarke Gebäudetechnik ist Voraussetzung für stabiles und sicheres Arbeiten mit digitalen Medien. Aus diesem Grund liegt ein großer Schwerpunkt der investiven Maßnahmen auf der Ertüchtigung und dem Ausbau der technischen Infrastruktur in den Gebäuden. Dank des Förderprogrammes „Digitalpakt Schule“ werden hierfür bis zu 1,6 Mio Euro in den Landkreis fließen. Diese und weitere landkreiseigene Finanzmittel fließen in Investitionen, welche zur Instandsetzung und dem Ausbau der vorhandenen Elektro- und Netzwerkverkabelungen in den Schulgebäuden dienen. Der umfangreiche Ausbau der LAN und WLAN-Versorgung ist ein weiterer Bestandteil der Digitalisierung im Bildungsbereich. Stabile Internetverbindungen und Netzwerkstrukturen sind Voraussetzungen für ein erfolgreiches Arbeiten in der Schule. Ein weiteres Augenmerk wird auf eine ausreichende und gut umsetzbare Administration, Wartung und Pflege der digitalen Endgeräte und Netzwerkstrukturen gelegt. Hier wird der Landkreis Kulmbach zukünftig verstärkt Aufgaben übernehmen.

Landkreis Kulmbach IST Digitale Bildungsregion

Digitale Voraussetzungen auf Industriestandard sorgen zukünftig für ein zeitgemäßes, attraktives Lernen von und mit digitalen Medien. Dem Landkreis Kulmbach ist es wichtig, dass die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen sehr gute Voraussetzungen für ihre Unterrichtsgestaltung vorfinden. Gepaart mit dem fachspezifischen und pädagogischen Wissen sowie dem Engagement der Lehrkräfte möchte der Landkreis Kulmbach durch seine Investitionen dazu beitragen, dass die Schülerinnen und Schüler im Landkreis Kulmbach bestmöglich auf ihre schulischen Abschluss und somit auf ihren künftigen Berufseintritt vorbereitet werden können.

Der Landkreis Kulmbach lebt sein im Jahr 2019 verliehenes Qualitätssiegel „Digitale Bildungsregion“ und dem damit verbundenen Anspruch, die Chancen von digitalen Medien zu nutzen und die bestmöglichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen und Lehren zu bieten.

Schwerpunkt Demokratie und Bildung im Landkreis Kulmbach

Der Landkreis Kulmbach hat 2021 die durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ finanziell geförderte „Partnerschaft für Demokratie“ ins Leben gerufen. Damit wird zum Ausdruck gebracht, wie wichtig es dem Landkreis Kulmbach ist, Demokratie zu leben, zu fördern und vor allem zu erhalten. Um diese Ziele zu erreichen, fällt der schulischen, aber auch der außerschulischen Bildung eine entscheidende Rolle zu. Die Vermittlung der Inhalte und Voraussetzungen für ein demokratisches Zusammenleben und Entscheidens sowie das Wissen und Verständnis über mögliche Hürden, aber vor allem auch die Chancen und Freiheiten, sind grundlegend für den Erfolg der demokratischen Idee.

Demokratie als Bildungsauftrag

Somit wird „Demokratie“ zum Bildungsauftrag und soll deshalb auch zu einem Schwerpunkt in der Bildungsregion des Landkreises Kulmbach werden.

Gemeinsam mit der „Partnerschaft für Demokratie“ fördert die Bildungsregion Kulmbach die Themen „Demokratie fördern“, „Vielfalt gestalten“ und „Extremismus vorbeugen“. Für die Bildungsregion besitzt dabei die Wissen- und Kompetenzvermittlung an Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene zu den Bildungsbereichen Demokratie, Politik und Gesellschaft eine besondere Rolle.

Projekt, Konferenz und viele Ideen

Bereits 2020 initiierte die Bildungsregion das Projekt „Kommunalwahlhelfer“ zur Demokratiebildung anlässlich der Kommunalwahlen im Landkreis. Gemeinsam mit der Akademie für Neue Medien Kulmbach und mit großer Unterstützung der Kommunen setzte die Bildungskoordination ein modernes und attraktives Projekt für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren um. Im Rahmen einer sogenannten Blended Learning Schulung (E-Learning + Präsenztermine) erhielten die Schülerinnen und Schüler das Hintergrundwissen zum Thema Wahlen im Allgemeinen, den Kulmbacher Kommunalwahlen im Speziellen sowie den Aufgaben der Wahlhelfer während einer Wahl. Um das Thema möglichst attraktiv und verständlich zu vermitteln, erhielten die Jugendlichen im Anschluss an die Schulung die Chance, tatsächlich aktiv bei der Kommunalwahl 2020 dabei zu sein und mitzuhelfen.

Mit Beginn der Partnerschaft für Demokratie folgten bereits weitere Veranstaltungen und Vorträge folgen. Im Juli 2022 fand beispielsweise die 1. Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie Leben statt. Rüdiger Baumann und Tina Beeg begrüßten über eine ganz besondere Videobotschaft die Gäste.

Videobotschaft anlässlich der 1. Demokratiekonfernez im Landkreis Kulmbach zuim Thema „Warum Demokratie?“

Rüdiger Baumann und Tina Beeg

Anschließend diskutierten die Gäste in einem Workshop die Ausgangslage im Landkreis und welche Themen angegangen werden müssen. Viele gute Ideen und Impulse wurden gesammelten, die sicherlich Stück für Stück im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“ umgesetzt werden. Auch Ideen für mehr Demokratiebildung bzw. politische Bildung in den Schulen wurden durch schulische Vertreter angestoßen.

Den Abschluss der Veranstaltung machte Herr Dipl. Volkswirt Oliver Jauernig mit seinem wirklich sehr informativen und anregenden Vortrag zu Thema Demokratie unter Druck? Wie uns Populismus und Filterblasen beeinflussen und warum wir dagegenhalten müssen“.

Weitere Projekte, Veranstaltungen, Vorträge sind bereits in Planung.

Schwerpunkt Umweltbildung im Landkreis Kulmbach

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein wichtiger und unverzichtbarer Teil des Bildungsauftrages. Bereits seit vielen Jahren engagiert sich der Landkreis Kulmbach im Rahmen seiner Klimaschule, Kindern in Kindertageseinrichtungen sowie Schülerinnen und Schülern im Landkreis das Wissen rund um die Abfallwirtschaft, den Klima- und Umweltschutz näherzubringen.

Seit langem nutzen Grund- und Mittelschulen sowie die Gymnasien und Realschule, aber auch Kindertageseinrichtungen die attraktiven Angebote des Landkreises, um ihre pädagogische Arbeit zu ergänzen. Mit immer neuen und kreativen Ideen werden die Kinder und Jugendlichen an das Thema nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln herangeführt. Sie beteiligen sich an Projekten und Wettbewerben und erleben bei Exkursionen die Natur hautnah.

In Zusammenarbeit mit dem Schulamt Kulmbach wurde angeregt, all diese Angebote und Kontakte besser zu vernetzen und somit pädagogischen Fachkräften aus den Kindertageseinrichtungen und Schulen Informationen leichter zugänglich zu machen und damit die Zusammenarbeit zu fördern. 

Um das mittlerweile recht umfangreiche Angebot und den reichen Erfahrungsschatz miteinander zu teilen, werden diese Informationen zentral gesammelt und systematisiert an interessierte pädagogische Kräfte der Früh- und Schulpädagogik weitergegeben. Hierbei soll der Gedanke, den das Konzept "Bildung für nachhaltige Entwicklung" verkörpert, nicht nur in die Ausgestaltung von Unterrichtsstunden beziehungsweise in die Ausgestaltung frühpädagogischer Projekte einfließen. Es sollen auch Anreize geschaffen werden, den Gedanken im gesamten Schul- und Kindertageseinrichtungsalltag zu leben.

Im Bildungsatlas des Landkreises Kulmbach finden Sie deshalb in den Rubriken

  • BNE im (pädagogischen) Alltag der Schule/der Kindertageseinrichtung
  • BNE in der Ausstattung und Bewirtschaftung der Schule/der Kindertageseinrichtung
  • BNE in der Mitarbeiterführung und Personalentwicklung
  • BNE mit Partnern vor Ort

alle wichtigen Informationen und Ansprechpartner zu örtlichen außerschulischen Lernorten, zu Projekten und Wettbewerben oder auch zu Vereinen und Verbänden. All diese Angebote helfen den Kindern und Jugendlichen, Umweltbildung praxisnah, griffig, mit Spaß und somit nachhaltig zu erleben.

Informationen finden Sie auch im Bildungsatlas bildungsatlas.landkreis-kulmbach.de unter den Schlagwörtern Klima, Umwelt, Abfall oder auch direkt auf den Seiten des Klimaschutzes.

Ihre Ansprechpartnerin

Ingrid Flieger
Klimaschutzmanagement

Telefon: 09221/707-148
E-Mail: flieger.ingrid@landkreis-kulmbach.de