Aktualisierung für Solarpotentialkataster + Erweiterung

Personengruppe
v.l.: Ingrid Flieger (Klimaschutzmanagerin Landkreis Kulmbach), Michael Beck (MGM-Mobilitäts- und GIS-Management, Landkreis KU) und Landrat Klaus Peter Söllner

„Macht die Dächer voll“ – der Appell für mehr PV-Anlagen und Gründächer mit Hilfe unseres Solar- und Gründachkatasters für den Landkreis Kulmbach! Wir informieren Sie über das Solar- und Gründachpotenzial der Dächer in unseren 22 Städten, Märkten und Gemeinden und geben Ihnen Gelegenheit, gebäudescharfe Informationen für Ihr Haus abzurufen.

Für alle 22 Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises Kulmbach wurde eine komplette Neuberechnung des 2020 eingeführten Solarkatasters durchgeführt. Die Ergebnisse sind ab sofort im Solarpotenzialkataster enthalten. Insgesamt sind 2023 im Landkreis Kulmbach 82.096 Dachflächen und Objekte auf ihre Eignung für Photovoltaik und Solarthermie hin untersucht worden. Dies sind ca. 10.000 Einzelobjekte und -flächen mehr als im bestehenden Kataster von 2020. Möglich wurde dies durch neue und bayernweit verfügbare 3D-Geobasisdaten, die zu einem hybriden Datensatz aus Luftbildern, digitalem Oberflächenmodell (DOM) und Laserscandaten verschnitten werden können. Dadurch ist eine regelmäßige Aktualisierung auch von Neubauten und Erfassung aller Dachflächen in ihrer Exposition und Neigung nun möglich.

Nutzung des Solarpotentialkatasters kostenfrei

Unter der Internet-Adresse www.solare-stadt.de/landkreis-kulmbach steht das Solarkataster allen Bürgern kostenfrei zur Verfügung.

Das Solarkataster wurde auch mit dem Bürgerportal des Landkreises Kulmbach, dem sog. Geoportal, verknüpft: https://geoportal.landkreis-kulmbach.de/. Dort können auch weitere Informationen zum Thema Wohnen, Bauen & Gewerbe wie z.B. die Bebauungspläne gemeinsam dargestellt werden. Beide Webseiten sind miteinander über Schnittstellen verknüpft, damit der Bürger zwischen dem Geoportal und Solarkatasters jederzeit wechseln und seine Solaranlage weiter vorplanen kann.

Der Landkreis Kulmbach führt seit 2007 durch sein interkommunales Geoinformationssystem zwischen dem Landkreis und den Kommunen die Nutzung und „Veredlung“ von immer hochwertigeren und hochgenauen Geobasisdaten einer sinnvollen Nutzung zu. Deshalb wurde das Solarkataster auch im interkommunalen Geoinformationssystem der 22 Gemeinden und des Landkreises im RIWA-GIS integriert. Auch von dort kommen alle Mitarbeiter der Verwaltungen, die mit dem Thema eine Tätigkeit ausführen (z.B. Bauverwaltung) auf das originäre Solarpotenzialkataster.

Ein Solarpotenzialkataster zeigt dem Interessenten online auf, wie viel Solarenergie auf seinem Gebäudedach erzeugt werden kann und ob sich eine Investition finanziell rechnet. Die Analyseergebnisse des Solarkatasters beruhen auf einem automatisierten Verfahren, die Ergebnisse dienen also der ersten Information und ersetzen nicht die fachberatliche Umsetzung durch einen qualifizierten Energieberater oder Installateur.

Erweiterung um Gründachkataster

Zusätzlich erhalten die Bürger Hinweise zur Planung und dem Bau einer eigenen Photovoltaik- oder solarthermischen Anlage inklusive Batteriespeicher sowie für ein mögliches Gründach. Ein grünes Hausdach ist nicht nur optisch ein Blickfang, sondern schafft eine Vielzahl positiver Effekte für Gebäude, Mensch und Umwelt. So schützt der

Begrünungsaufbau die Dachabdichtung vor Witterungseinflüssen und kann somit die Lebensdauer der Abdichtung verdoppeln. Die Begrünung wirkt gleichzeitig als Dämmung im Winter vor Kälte und dient im Sommer als Hitzeschutz. Begrünte Dächer bilden zudem wichtige Ersatzlebensräume und Trittsteinbiotope für Tiere und Pflanzen.

Gründächer sind darüber hinaus dazu geeignet, bei Starkregen Überschwemmungen zu reduzieren. Je nach Begrünungsart können bis zu 80 Prozent des Jahresniederschlags zurückgehalten werden und stehen zur Verdunstung und damit Kühlung der im Sommer aufgeheizten Städte zur Verfügung.

Wer zudem die Begrünung mit einer Photovoltaikanlage kombiniert, kann deren Effizienz durch die Kühlleistung der Dachbegrünung zudem deutlich erhöhen. Der Landkreis Kulmbach hat die Kombination PV + Gründach auf dem Dach der neu sanierten Fahrradhalle des Berufl. Schulzentrums erstmalig umgesetzt.

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