Staatssekretär Tobias Gotthardt besucht Landkreis

Personengruppe
v.l.: MdL Rainer Ludwig, Staatssekretär Tobias Gotthardt, Stefan Scherzer (Scherzer & Boss), Landrat Klaus Peter Söllner, Andreas Pöhner (1. Bgm. Gemeinde Wonsees), Fritz Boss (Scherzer & Boss)
Personengruppe
Staatssekretär Tobias Gotthardt (rechts) mit Landrat Klaus Peter Söllner (2.v.rechts) mit den Teilnehmern des Fachgespräches Wasserstoff
Staatssekretär Gotthardt und Klimaschutzmanagerin Ingrid Flieger
Staatssekretär Tobias Gotthardt und Ingrid Flieger, Klimaschutzmanagerin des Landkreises Kulmbach

Der bayerische Staatssekretär für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Tobias Gotthardt, MdL, führte bei seinem Besuch im Landkreis Kulm-bach ein Fachgespräch Wasserstoff mit engagierten H2-Akteuren im Landratsamt. Eine Besichtigung des Unternehmens Scherzer & Boss in Wonsees schloss sich an.

Der Landkreis Kulmbach ist ausgezeichnete Wasserstoffmodellregion des Bundes. Engagierte Unternehmen setzen sich für den Bau einer Wasserstofftankstelle auf dem Gelände der ASK Kulmbach ein. Der Förderantrag der neu gegründeten Betreibergesellschaft H2KU GmbH wurde positiv beschieden und der Aufbau einer Wasserstofftankstelle in Kulmbach wird mit zwei Millionen Euro vom Freistaat Bayern unterstützt.

Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit der Tankstelle ist der Absatz und eine der größten Herausforderung hierbei ist die Beschaffung auf dem Markt verfügbarer H2-Nutzfahrzeuge. Namhafte Unternehmen wie die Kulmbacher Brauerei, Spedition Murrmann, Franken Maxit, Raps oder Hartsteinwerke Schicker wären bereit, in H2-Fahrzeuge zu investieren. Aktuell fehlen jedoch die entsprechenden Fördercalls des Bundes, um Fördermittel für die Mehrkosten der zu beschaffenden H2-Fahrzeuge zu generieren.

Die Unternehmen sind aufgrund der momentanen unsicheren Zeiten extrem gefordert und stehen in allen Bereichen vor großen finanziellen Herausforderungen. Da die Anschaffungskosten für H2-Fahrzeuge exorbitant groß sind, stoßen die potentiellen Interessenten an ihre Grenzen. Dies würde sicherlich auch die Wirtschaftlichkeit der Tankstelle in Frage stellen!

Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Gotthardt bestätigte bei seinem Besuch in Kulmbach, dass Bayern gemäß seiner Wasserstoffstrategie den landesweiten Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft weiterhin kraftvoll unterstützen wird. „Mit dem Bayerischen Wasserstofftankstelleninfrastrukturprogramm und dem neuen Bayerischen Elektrolyseurförderprogramm unterstützen wir Unternehmen und Regionen wie Kulmbach im ganzen Freistaat bei der Etablierung von Wertschöpfungsketten auf Basis des erneuerbaren Energieträgers. Unterstützung bei der Beschaffung von Nutzfahrzeugen mit Wasserstoffantrieben, wie in Kulmbach notwendig, muss dagegen durch Bundesförderprogramme gewährleistet werden. Ich fordere daher die Bundesregierung auf, wie Bayern eine stabile Förderkulisse in diesem Bereich aufrechtzuerhalten. Vor dem Hintergrund der gekürzten Mittel für den Klima- und Transformationsfond auf Bundesebene wird sich die Bayerische Staatsregierung weiterhin in Berlin für die Fortführung entsprechender Förderprogramme einsetzen“, so Gotthardt.

„Die Realisierung einer Wasserstofftankstelle wäre ein wichtiger Meilenstein für den Landkreis Kulmbach und alle Akteure der Wasserstoff-Modellregion“, so Landrat Klaus Peter Söllner. „Wir Kulmbacher wollen die Möglichkeiten, die der Wasserstoff auf dem Weg zur Klimaneutralität bietet, in unserem Landkreis nutzen. Dafür braucht es verlässliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, auch in Form von Förderprogrammen für die Anschaffung von H2-Nutzfahrzeugen.”

MdL Rainer Ludwig wies darauf hin, dass Bayern als erstes Bundesland eine eigene Wasserstoffe-Strategie auf den Weg gebracht hat. „Ich danke den Akteuren im Landkreis Kulmbach, die sich von Anfang an für den Klimaschutz stark gemacht haben, damit nun der Landkreis zur Wasserstoff Hystarter Modellregion berufen wurde“, so Ludwig. „Der Förderbescheid von unserem Schirmherrn, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, zur Errichtung einer Wasserstofftankstelle war ein weiterer markanter Meilenstein. Im nächsten Schritt aber gilt es nun, Nutzfahrzeuge und Busse von Anwendern finanziell zu fördern, da deren Anschaffung derzeit im Vergleich zu andren Antrieben noch zu teuer ist.“

An dem Fachgespräch nahmen auch Harry Weiß (Vizepräsident IHK Oberfranken), die Geschäftsführer der H2KU GmbH Florian Schneider (ASK) und Rainer Herold sowie Markus Stodden (Kulmbacher Brauerei), Michael Schicker (Hartsteinwerke), Michael Möschel (Verkehrsakademie), Markus Meile (Meile Technik) sowie Klimaschutzmanagerin Ingrid Flieger und Oliver Hempfling, Abteilungsleiter am Landratsamt für Natur- u. Umweltschutz, Bauen u. öffentl. Sicherheit vom Landratsamt Kulmbach teil.

Für die Stadt Kulmbach nahmen Oberbürgermeister Ingo Lehmann und 3. Bürgermeister der Stadt, Ralf Hartnack, an dem Fachgespräch teil. Oberbürgermeister Ingo Lehmann bekräftigte: „Wir müssen gerade im ländlichen Raum im Bereich neuer technologischer Möglichkeiten vorangehen. Dafür setzen wir uns mit Nachdruck auf allen politischen Ebenen ein“.

Staatssekretär Tobias Gotthardt besuchte auch das Unternehmen Scherzer & Boss in Wonsees, ein hochmoderner Gemüse-Anbaubetrieb mit ihrem Standort in Feulersdorf. Themenschwerpunkt ist die CO2-neutrale Energieversorgung des Unternehmens und der geplante Bau eines Umspannwerkes. Die Geschäftsführer Stefan Scherzer und Fritz Boss empfingen gemeinsam mit dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Wonsees, Andreas Pöhner, den Staatssekretär Tobias Gotthardt und weitere Gäste.

Tobias Gotthardt zeigte sich hochbeeindruckt und versprach, das Projekt zu unterstützen!

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