Millionen-Förderung von Staatsregierung

Personengruppe
v.l.: Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, MdL Rainer Ludwig (FW), Florian Wiedemann (Landrat Bayreuth), Klaus Peter Söllner (Landrat Kulmbach), StM Christian Bernreiter, MdL Martin Schöffel (CSU), Klaus Löffler (Landrat Kronach), MdL Inge Aures (SPD)
Personengruppe
v.l.: Klaus Löffler (Landrat Kronach), Dr. Oliver Bär (Landrat Hof), StM Christian Bernreiter, Klaus Peter Söllner (Landrat Kulmbach), MdL Martin Schöffel (CSU), Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, MdL Inge Aures (SPD), MdL Rainer Ludwig (FW), Florian Wiedemann (Landrat Bayreuth)

Freistaat fördert CAMPUS-Linie und Machbarkeitsstudie für Oberfranken-Achse

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter hat am Montag, 24.07.2023, im Landratsamt Kulmbach zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 1.680.232 Euro übergeben.

Zum einen unterstützt der Freistaat den Betrieb der CAMPUS-Linie Bayreuth-Thurnau-Kulmbach-Kronach mit einem Zuschuss in Höhe von 1.563.000 Euro und zum anderen übergab Verkehrsminister Bernreiter einen Förderbescheid für die Untersuchung zum Einsatz von emissionsfreien Schienenfahrzeugen in Oberfranken in Höhe von 117.232 Euro.

Hintergrund zur CAMPUS-Linie

Was ist die CAMPUS-Linie?
Die Verknüpfung der Hochschulstandorte und -einrichtungen Bayreuth, Thurnau, Kulmbach und Kronach zu einem neuen landkreisübergreifenden, vertakteten Nahverkehrsangebot – das ist die CAMPUS-Linie!
Darüber hinaus steht sie für die Vertaktung von einzelnen Buslinien und die Integration von Nahverkehrskonzepten der Landkreise Bayreuth, Kulmbach und Kronach zu einem landkreisübergreifenden, oberfränkischen ÖPNV-Konzept mit überregionaler Bedeutung:

3 Landkreise – 2 Achsen – 1 Konzept! (30-Min-Takt Bayreuth-Neudrossenfeld, 60-Min-Takt bis Kulmbach und 2h-Takt nach
Kronach und Thurnau)

Start der CAMPUS-Linie am 01.06.2023
Begonnen wurde mit dem Konzept als Expressbuslinie zum 01.06.2023 in der 1. Stufe. Die 2. Stufe erfolgt mit dem Beitritt der Landkreise Kronach und Kulmbach zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) am 01.01.2024. Dann werden viele der neuen Verbindungen in umsteigefreie Fahrten zwischen Bayreuth, Kulmbach und Kronach umgewandelt.

Die CAMPUS-Linie bedeutet für die drei Landkreise:

  1. Eine Verbesserung des Angebotes und kürzere Reisezeiten für den Schüler-, Berufs- und Versorgungsverkehr durch ein erweitertes, abgestimmtes und getaktetes ÖPNV-Konzept auf der ganzen Linie.
  2. Eine erstmalige und bessere Verknüpfung der Hochschulstandorte und damit ein Angebot auch für die Studenten, Mitarbeiter, Dozenten und Fachbesucher der Hochschulen; ab 01.06.2023 gilt bereits das Semesterticket.
  3. Eine fahrplan- und erschließungstechnische Ergänzung der CAMPUS-Linie zur Bahnlinie und keine Konkurrenzsituation.
  4. Eine Verknüpfung der CAMPUS-Linie mit den jeweiligen Stadtbussen in Bayreuth und Kulmbach.
  5. Ein landkreisübergreifendes, getaktetes, abgestimmtes ÖPNV-Konzept mit überregionaler Bedeutung, in dessen Einzugsbereich über 130.000 Einwohner erschlossen werden können.
  6. Ein Basiskonzept, das nach 2 Jahren möglichst zu einer landesbedeutsamen Buslinie nach Coburg und Wunsiedel ausgebaut werden soll.
  7. Ein Förderkonzept, das in den ersten zwei Betriebsjahren vom Freistaat Bayern mit 70 % und 60 % Förderung ausgestattet werden soll.

Zitat Staatsminister Christian Bernreiter:
„Die CAMPUS-Verbindung wird eine zentrale ÖPNV-Achse mit landkreisübergreifender Bedeutung. Sie ist ein großer Gewinn für die Region, weil wir effizientere, schnellere Verbindungen schaffen und damit der ländliche Raum besser angebunden wird. Über 130.000 Menschen werden davon profitieren! Für unsere Förderung nehmen wir als Freistaat über 1,5 Millionen Euro in die Hand – das Geld ist hier bestens investiert!“

Zitat Landrat Klaus Peter Söllner (Kulmbach):
„Die Eröffnung der CAMPUS-Linie ist nicht nur für die Umsetzung des Nahverkehrsplanes Kulmbach, sondern für die drei Landkreise Bayreuth, Kulmbach und Kronach ein großer Tag und Gewinn für die bessere Verknüpfung der Universitätsstandorte Bayreuth, Kulmbach und Kronach und die Außenstelle Thurnau. Darüber hinaus bedeutet es eine enorme Verbesserung und Beschleunigung für den Schul- und Ausbildungsverkehr, den Versorgungs- und Berufsverkehr. Sie heißt zwar CAMPUS-Linie, ist aber damit eine zentrale ÖPNV-Achse mit Korridorfunktion in Oberfranken mit überregionaler Bedeutung, die evtl. landesbedeutsam noch nach Coburg und Wunsiedel ausgebaut werden kann.“

Zitat Landrat Florian Wiedemann (Bayreuth):
„Gut getaktete Expressbuslinien im regionalen Verbund sind für den Landkreis Bayreuth wichtige strategische Eckpfeiler für eine attraktive „Mobilitätslandschaft der Zukunft". Die CAMPUS-Linie als landkreisüberschreitendes Kooperationsprojekt setzt hier ein starkes Zeichen. Besonders freut mich die regionale Kooperation: Gemeinsam können wir auf dieser Grundlage Synergien nutzen, die uns verkehrs- und regionalpolitisch deutlich voranbringen und gleichzeitig wirtschaftlich deutliche Vorteile bieten. Eingebunden in ein wegweisendes staatliches Förderschema wird daraus schon jetzt ein Erfolgsmodell.“

Zitat Landrat Klaus Löffler (Kronach):
„Die Busverbindung von Bayreuth, Kulmbach und Kronach halte ich für eminent wichtig. Durch die neue CAMPUS-Linie erfahren unsere Universitäts- beziehungsweise Hochschulstandorte eine bedeutsame Verknüpfung und gegenseitige Stärkung! Die CAMPUS-Linie stellt eine wertvolle Erweiterung des neuen Kronacher Mobilitätskonzepts dar und ist somit als eine Vernetzung des ÖPNV über Landkreisgrenzen hinweg zu sehen.“

Zitat der Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz:
„Die Region Oberfranken ist 2017 in der Sitzung des Bayerischen Kabinetts in Kulmbach erfolgreich mit den strategischen Großprojekten der VGN-Erweiterung und der Stärkung von Schiene und Bus in Oberfranken und dem Ziel von 1.000 Studenten für Kulmbach angetreten. Die VII. Fakultät der Universität Bayreuth ist seit 2019 eröffnet und entwickelt sich zum Aushängeschild mit internationaler Strahlkraft. Am 01.06.2023 startete die CAMPUS-Linie und zum 01.01.2024 können wir den VGN-Beitritt vollziehen. Das sind für den SPNV und ÖPNV in ganz Oberfranken gemeinsam erarbeitete großartige Meilensteine, die die Regierung von Oberfranken mit hohen staatlichen Hilfen und Förderungen aus Mitteln des Freistaats Bayern unterstützt.“

Hintergrund zur Elektrifizierung der Oberfranken-Achse

Bis 2040 möchte der Freistaat Bayern klimaneutral sein. Das setzt voraus, dass auch im Bahnverkehr der Betrieb in der rund 1.000 Streckenkilometer großen Diesel-Insel in Oberfranken und Teilen Mittelfrankens sowie der Oberpfalz auf emissionsfreie Antriebe umgestellt wird. Da bis dahin eine vollständige Elektrifizierung unrealistisch ist, widmet sich eine Machbarkeitsstudie der Frage, unter welchen technischen, betrieblichen und infrastrukturellen Voraussetzungen trotzdem ein emissionsfreier Betrieb auf der Oberfranken-Achse und ihrem umgebenden Netz möglich ist.

Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie Schiene des BMDV gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Die Initiative dazu ging im Namen der Interessensgemeinschaft Elektrifizierung Oberfranken-Achse von Kulmbachs Landrat Klaus Peter Söllner aus. Im Sommer vergangenen Jahres stellte der Landkreis einen entsprechenden Förderantrag für eine Machbarkeitsstudie für die Oberfranken-Achse. Im Dezember kam die frohe Botschaft: Die Fördermittel werden bewilligt. Auch der Freistaat Bayern unterstützt die Studie mit einer anteiligen Förderung in Höhe von rund 50 Prozent der Kosten durch das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Insgesamt veranschlagt wurden 220.000 Euro. Bei der Region verbleibt ein Eigenanteil von 25 Prozent.

In enger Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) sowie der Geschäftsstelle Bahnelektrifizierung in der Logistik Agentur Oberfranken e.V. wurde im letzten halben Jahr die Studie inhaltlich vorbereitet und ein detailliertes Leistungsverzeichnis erarbeitet. Auf deren Grundlage erfolgte schließlich die Ausschreibung, die das renommierte Schweizer Unternehmen Enotrac für sich entschieden hat.

Am 1. Juli 2023 startete die Arbeit an der Studie. Erste Ergebnisse sollen im Frühjahr 2024 vorliegen. Der Förderzeitraum erstreckt sich insgesamt über zwei Jahre bis Herbst 2024.

Die Oberfranken-Achse wäre nicht nur das größte miteinander verbundene Netz, auf dem alternative Antriebe verkehren würden, sondern in dem auch sowohl Hybrid/Akku als auch wasserstoffbetriebene Antriebe in die Untersuchung mit einbezogen werden.

Zitat Staatsminister Christian Bernreiter
„Unser Ziel als Freistaat ist es, bis 2040 keine Dieselfahrzeuge mehr im Schienenpersonennahverkehr zu haben. Dafür muss der Bund dringend seiner Aufgabe nachkommen und ohne weitere Verzögerungen die Elektrifizierung der wichtigsten Strecken vorantreiben. Zusätzlich brauchen wir alternative Antriebstechnologien, zum Beispiel Akku- oder Wasserstoffzüge. Genau hier setzt die Studie an und untersucht Kosten und Infrastruktur für den Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge auf der Oberfranken-Achse. Wir als Freistaat übernehmen dafür gerne die Hälfte der Kosten und steuern knapp 120.000 Euro bei.“

Zitat Landrat Klaus Peter Söllner:
„Vor 175 Jahren hat unsere Region mit der König-Ludwig-Süd/Nord-Bahn und der Errichtung der Schiefen Ebene Bahngeschichte geschrieben. Mit der Studie schaffen wir die Grundvoraussetzungen dafür, dass wir ein neues Kapitel hinzufügen“, betont Landrat Klaus Peter Söllner und erhofft sich dadurch nicht nur eine bessere Bahnanbindung für seinen Landkreis, sondern auch einen Innovationsschub, von dem die ganze Region profitieren wird.

Zitat Landrat Dr. Oliver Bär:
„Wir brauchen schnellere Ost-West-Verbindungen in Oberfranken, um Fernverkehrsknotenpunkte und ICE-Halte zu erreichen. Dies ist wichtig für Wachstum und Lebensqualität in Oberfranken. Unser gemeinsames - und seitens des Freistaates unterstütztes - Ziel ist es, mit Technologie und innovativen Antriebssystemen auf der Oberfranken-Achse eine deutliche Verbesserung gegenüber der aktuellen Situation zu erreichen.“

 

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