Naturschutz in Aktion: Pflegeeinsatz im FFH-Gebiet





Die Naturpark-Rangerinnen und -Ranger haben in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Kulmbach und gemeinsam mit einem engagierten Landwirt aus Hohenberg eine wertvolle Naturschutzmaßnahme im Landkreis umgesetzt.
Ziel war die Pflege einer Landkreisfläche im FFH-Gebiet „Feuchtgebiete mit Vermoorungen südlich Hohenberg“, um die dort vorkommenden, seltenen Pflanzengesellschaften zu erhalten und zu fördern.
Über mehrere Tage hinweg im Februar waren die Naturparkmitarbeiterinnen und -mitarbeiter mit Kettensägen und Schutzausrüstung im Einsatz. Behutsam wurde ein feuchter Bereich aufgelichtet, indem insbesondere einige Fichten entfernt wurden. „Dadurch gelangt nun mehr Licht bis zum Boden – eine entscheidende Voraussetzung für das Wachstum seltener und schützenswerter Pflanzenarten, die auf diese Kombination aus Licht und feuchten Bedingungen angewiesen sind“, erläutert Jennifer Kilic von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Kulmbach.
Auf dieser Landkreisfläche findet man beispielsweise die selten gewordenen Torfmoose, die wegen der intensivierten Nutzung und Trockenlegung von Flächen von einem starken Rückgang betroffen sind. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass diese Zeigerart für feuchte, saure und nährstoffarme Bedingungen noch in solch kleinen Oasen der Artenvielfalt erhalten und gefördert werden kann.
Ein weiterer wichtiger Schritt der Maßnahme war das gezielte Herausziehen einiger Wurzelstöcke. Hierbei unterstützte Landwirt Jan Weiß tatkräftig mit seinem Gerät. „Durch diese Arbeiten entstehen feuchte Senken, in denen sich das Wasser länger halten kann – ein sinnvoller Beitrag zur Stabilisierung des sensiblen Ökosystems“, unterstreicht Kilic.
„Diese Flächen benötigen regelmäßige Pflege, damit sie nicht nach und nach verbuschen und weiterhin wertvolle Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere bieten“, so Kilic von der unteren Naturschutzbehörde weiter. „Solche Maßnahmen tragen dazu bei, die ökologische Vielfalt des Gebietes zu erhalten und langfristig zu fördern.“
Der Landkreis dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und den erfolgreichen Einsatz für den Naturschutz. Solche gemeinsamen Projekte zeigen eindrucksvoll, wie durch Kooperation von Fachkräften und regionalen Akteuren nachhaltige Erfolge im Artenschutz erzielt werden können.
Hintergrund:
FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat-Gebiete) sind besondere Schutzgebiete im Rahmen des europäischen Natura-2000-Netzwerks. Sie dienen dem Erhalt seltener Lebensräume und Arten. Die Pflege und Entwicklung solcher Gebiete sind essenziell, um wertvolle Biodiversität zu sichern.