Landkreis Kulmbach würdigt herausragendes Engagement

Im Rahmen einer Feierstunde im großen Sitzungssaal des Landratsamtes überreichte Landrat Klaus Peter Söllner die Ehrennadeln an Menschen, die sich in ihren Gemeinden und Vereinen in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Auszeichnung richtet sich bewusst an Personen, deren Wirken häufig im Stillen stattfindet und die dennoch unverzichtbare Stützen des gesellschaftlichen Lebens sind.

Ehrengast der Veranstaltung war die Beauftragte für das Ehrenamt der Bayerischen Staatsregierung, Gabi Schmidt. In ihrem Grußwort stellte sie Bayern als „Ehrenamtsland“ heraus und betonte, wie sehr freiwilliges Engagement die Menschen miteinander verbinde und sozialen Zusammenhalt fördere. Tief beeindruckt würdigte sie die Leistungen der Geehrten und bezeichnete sie als „Vorbilder der Gesellschaft“. Es sei wichtig, diesen Menschen öffentliche Anerkennung zukommen zu lassen und ihr Wirken sichtbar zu machen.

Im Namen aller Ausgezeichneten sprach Monika Brandt ihren Dank aus. Sie hob hervor, dass Ehrenamt nicht immer mit Ehre gleichzusetzen sei, sondern häufig mit Herausforderungen einhergehe. „Dass es so viele Menschen im Landkreis gibt, die es trotzdem tun, ehrt uns“, erklärte sie. Zugleich betonte sie, wie viel man durch ehrenamtliches Engagement zurückbekomme und wie sehr Anerkennung und Wertschätzung durch den Landkreis motivierten. Unter großem Beifall schloss sie mit den Worten: „Ohne uns Ehrenamtliche wäre unser Landkreis sehr viel ärmer.“

Die Geehrten im Porträt

Den Anfang macht Josef Madl aus Stadtsteinach, der für sein langjähriges und vielseitiges Engagement im Frankenwaldverein und in der Kolpingfamilie ausgezeichnet wurde. Seit Jahrzehnten prägt er in beiden Vereinen das Miteinander, setzt sich für Heimat- und Brauchtumspflege ein und ist aus den jeweiligen Ortsgruppen nicht wegzudenken. Mit seinem Einsatz hat er sowohl die soziale Gemeinschaft als auch den Frankenwald als Wanderregion nachhaltig bereichert. (Laudator: Landrat Klaus Peter Söllner)

Einen besonderen Platz im kulturellen Leben des Landkreises nimmt Roland Schaller aus Kulmbach ein, der ebenfalls mit der Ehrennadel gewürdigt wurde. Als kreativer Kopf und Leiter der „Kulmbocher Stollmusikanten“ hat er sich weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Sein Wirken als Musiker, Komponist, Arrangeur und Mundartdichter leistet einen bedeutenden Beitrag zur Pflege des kulturellen Erbes und zur Bewahrung fränkischer Identität. Seine Arbeit in verschiedenen Musikvereinen unterstreicht seine anhaltende Leidenschaft für die Musik. (Laudator: Hermann Weiß)

Im sportlichen Bereich setzte Monika Brandt aus Kasendorf über viele Jahre hinweg wichtige Akzente. Als ehemalige Handballspielerin, Abteilungsleiterin und Jugendleiterin des SSV Kasendorf hat sie Generationen von Sportlerinnen und Sportlern begleitet und gefördert. Gleichzeitig hält sie im Gesamtverein an vielen Stellen die organisatorischen Fäden in der Hand und engagiert sich zusätzlich im Marktgemeinderat. Ihr Einsatz zeigt, wie sehr Sport das Gemeinschaftsleben prägen kann. (Laudator: Lother Seyfferth)

Ebenfalls tief in ihrer Gemeinde verwurzelt ist Adrienne Dörnhöfer aus Kulmbach, die für ihr außergewöhnliches Engagement im sozialen und kirchlichen Bereich geehrt wurde. Als Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes und Mesnerin prägt sie das Leben der Petrikirchengemeinde seit vielen Jahren. Darüber hinaus engagiert sie sich als ausgebildete Hospizbegleiterin und koordiniert den monatlich stattfindenden Trauerkaffee des Hospizvereins – ein Angebot, das für viele Menschen von unschätzbarem Wert ist. (Laudatorin: stellv. Landrätin Christina Flauder)

Für ihr jahrzehntelanges Wirken in der Seniorenarbeit des AWO-Ortsverbandes Thurnau wurde Waltraud Reinhardt aus Thurnau ausgezeichnet. Mit großem Einfühlungsvermögen hat sie zahlreiche Treffen, Fahrten und Veranstaltungen organisiert und dabei stets die Bedürfnisse älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger im Blick behalten. Ihr Engagement steht beispielhaft für gelebte Solidarität und zwischenmenschliche Nähe. (Laudatorin: Elisabeth Weith)

Ein weiterer Ehrennadelträger, der das gesellschaftliche Leben des Landkreises nachhaltig prägt, ist Freddy Frontzek aus Kasendorf. Seit mehr als 40 Jahren ist er eine feste Größe im DLRG-Ortsverband Kulmbach. Unzählige Kinder haben durch ihn schwimmen gelernt, viele Aktive wurden von ihm zu Rettungsschwimmern ausgebildet. Ob im Freibad oder im Hallenbad – auf seine zuverlässige Präsenz und sein Können war stets Verlass. Sein Wirken macht deutlich, wie wichtig ehrenamtliche Arbeit im Bereich der Wasserrettung ist. (Laudator: Stefan Adam)

Abgerundet wird die Gruppe der Geehrten durch den jüngsten Auszeichnungsträger, Jacob Hartmann aus Kulmbach. Trotz seines jungen Alters engagiert er sich bereits in beeindruckender Breite und Intensität für die Gemeinschaft. Als Vorsitzender der Katholischen jungen Gemeinde St. Hedwig übernimmt er verantwortungsvolle Aufgaben in der kirchlichen Jugendarbeit, wirkt im Pfarrgemeinderat mit, ist musikalisch in der Städtischen Jugendkapelle aktiv und bringt sich zudem als Truppmann in der Freiwilligen Feuerwehr Kulmbach ein. Sein Engagement zeigt eindrucksvoll, wie wertvoll und inspirierend der Einsatz junger Menschen sein kann.

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von den „Kulmbocher Stollmusikanten“, die mit ihrem Auftritt zu einer würdigen Atmosphäre beitrugen. (Laudatorin: Sabine Knobloch)

Mit der Verleihung der Ehrennadeln würdigt der Landkreis Menschen, die durch ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Zeit und ihr Herzblut das gesellschaftliche Leben maßgeblich stärken und Vorbilder für die gesamte Region darstellen.