HIV/Aids - Update 2023 - Landratsamt informierte zu den Themen HIV und Aids

Frau Dr. Nataša Luz, Amtsärztin des Gesundheitsamtes im Landratsamt Kulmbach und Frau Martina Höll, Leiterin der Aidsberatung Oberfranken des Diakonischen Werk- Stadtmission Bayreuth e.V. (von rechts)

Selbst nach 40 Jahren ist in weiten Teilen der Bevölkerung noch immer ein großes Informationsdefizit feststellbar, wenn es um das Thema HIV-Erkrankung und insbesondere um den Umgang mit HIV-Erkrankten geht. Grund genug für die Verantwortlichen des Staatlichen Gesundheitsamtes weiter daran zu arbeiten, vorhandene Wissenslücken zu schließen. Mit der Veranstaltung „HIV/Aids - Update 2023“, zu der Frau Dr. Nataša Luz, Leiterin des Gesundheitsamtes Kulmbach, eingeladen hatte, wurde hier ein neuer Akzent gesetzt.

In einem Fachvortrag, der von Frau Martina Höll, der Leiterin der Aidsberatung Oberfranken des Diakonischen Werk - Stadtmission Bayreuth e.V. angeboten wurde, konnten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem psychosozialem Arbeitsbereich und Schüler und Schülerinnen der Berufsfachschule für Pflege des Klinikums Kulmbach wertvolle Informationen aus erster Hand holen. 50 Interessierte waren in den Großen Sitzungssaal des Landratsamtes gekommen, um sich auf den aktuellen Kenntnisstand von HIV und Aids bringen zu lassen. Auf der Agenda der Veranstaltung standen nicht nur konkrete Fallzahlen für Oberfranken, mögliche Infektionswege und Behandlungsmöglichkeiten, sondern vor allem auch Problemkonstellationen, die im Einzelfall hohe Wellen schlagen können. Insbesondere wurde der Fokus auf die Bereiche Diskriminierung und Vorurteile gelegt.

Frau Höll berichtet von jährlich ca. 100 infizierten Personen mit denen die Aidsberatung Oberfranken durchschnittlich in Kontakt steht. Einführend wurde der Stand der medizinischen Versorgung, einschließlich der Möglichkeiten einer medikamentösen Behandlung von Infizierten dargestellt und über prophylaktische Medikamente gesprochen. Auch mögliche Ansteckungswege wurden anschaulich erläuterte. Dabei machte die Referentin deutlich, dass es in Alltagssituationen gar nicht und in der Pflege nur in extremen Ausnahmesituationen zu einer Ansteckung kommen könne.

In der Prävention ist es erklärtes Ziel, infizierte Personen nicht zu diskriminieren oder auszugrenzen. An Praxisbeispielen machte Frau Höll deutlich, dass es leider noch immer ein hohes Maß an Unwissenheit und Fehlinformation in der Bevölkerung gebe. Noch immer bestehe die Angst, sich im Alltag anzustecken. Diese Furcht sei selbst in Arztpraxen, Krankenhäusern oder in Kindertageseinrichtungen immer wieder feststellbar. Das Anliegen der Aidsberatung Oberfranken sei es, mit gezielten Informationen den Wissenstand zu verbessern und eine möglichst unaufgeregte Haltung im Umgang mit HIV/AIDS zu bewahren.

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