Erster großer Meilenstein der GesundheitsregionPlus Kulmbach - Weg zum regionalen Gesundheitsnetzwerk erfolgreich bereitet

„Ich bin ehrlich gesagt überwältigt von der positiven Resonanz!“ Mit diesen Worten heißt Landrat Klaus Peter Söllner die knapp 65 Mitglieder des Gesundheitsforums der Gesundheitsregion plus Kulmbach herzlich am vergangenen Donnerstag, den 04.04.2019, im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes willkommen. Er freut sich über die Teilnahme am Gesundheitsforum. Die Mitglieder des neuen Forums sind Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Gesundheitswesen, Soziales, Wirtschaft, Bildung sowie Behörden und Politik. „Aus den unterschiedlichen Bereichen, aus welchen Sie kommen, wird deutlich, dass unser Gesundheitsforum sehr breit aufgestellt ist und die verschiedenen Expertinnen und Experten aus unserem Landkreis hier zusammenkommen, was ich als sehr positiv bewerte“, so Landrat Klaus Peter Söllner.

Die konstituierende Sitzung stellt einen ersten großen Meilenstein für die Gesundheitsregion plus Kulmbach dar, denn die ersten Ergebnisse aus der umfangreichen sowie partizipativen Bestands- und Bedarfsanalyse liegen vor und bieten Anknüpfungspunkte, hier weiterzuarbeiten, sodass der Landkreis Kulmbach auch weiterhin medizinisch gut versorgt ist und präventive wie auch gesundheitsförderliche Angebote der Bevölkerung bereitstellen kann. Landrat Klaus Peter Söllner begrüßt an dieser Stelle den Geschäftsführer des Institutes für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik Augsburg (SAGS) Dr. Dieter Jaufmann, um die ersten Ergebnisse aus den bereits stattgefundenen Erhebungen vorzustellen. Das Institut erstellte vor einigen Jahren auch das seniorenpolitische Gesamtkonzept, mit welchem der Landkreis Kulmbach den ersten Preis „Kommunale Seniorenpolitik 2010“ gewann.

Zudem begrüßt der Landrat die beiden Vertreter der Fachlichen Leitstelle der Gesundheitsregionen plus Bayern aus dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Dr. Thomas Ewert und Malte Bödeker, die der Einladung von Annekatrin Bütterich, an der konstituierenden Sitzung des Gesundheitsforums der Gesundheitsregion plus Kulmbach teilzunehmen und Grußworte an das Plenum zu richten, gerne gefolgt sind.

Dr. Thomas Ewert und Malte Bödeker loben gleich zu Beginn ihrer Grußworte das große Engagement und die Professionalität, mit der die Leiterin Annekatrin Bütterich seit Projektstart in der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus Kulmbach agiert. Hierdurch wurden die Weichen gestellt, die Bestands- und Bedarfsanalyse im Landkreis so vielschichtig anzulegen. Die konstituierende Sitzung ist dafür da, eine Arbeitsgrundlage zu schaffen und die Arbeitsgruppen zu besetzen, in welchen im weiteren Projektverlauf an verschiedenen Schwerpunktthemen gearbeitet wird.

Die Leiterin des Staatlichen Gesundheitsamtes, Dr. med. Camelia Şancu, richtet ebenfalls herzliche Grußworte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie hat sich stark für das Projekt eingesetzt und konzipierte den Antrag für das Projekt federführend. Frau Dr. Şancu erklärt den Anwesenden, dass das Gesundheitsforum ein lenkendes leitendes Gremium der Gesundheitsregion plus darstellt, dessen Konstituierung und Weiterführung (einmal jährlich) vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege für alle Gesundheitsregionen plus in Bayern vorgegeben ist. Des Weiteren ist als Arbeitsgrundlage für das Gesundheitsforum die Verabschiedung einer Geschäftsordnung vorgegeben. Deren Entwurf geht Landrat Klaus Peter Söllner Paragraf für Paragraf durch. Einstimmig beschließt das Gesundheitsforum die Geschäftsordnung.

Im Folgenden präsentiert die Geschäftsstellenleiterin Annekatrin Bütterich das Projekt Gesundheitsregionplus. Neben den beiden vorgegebenen Säulen „Medizinische Gesundheitsversorgung“ und „Gesundheitsförderung und Prävention“ hat Kulmbach bereits in der Antragsstellung eine dritte Säule definiert, welche unter den Gesundheitsregionen plus Bayern ein Alleinstellungsmerkmal darstellt – „Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit“. Nicht nur der entstandene Campus der Universität Bayreuth, sondern auch das Kompetenzzentrum für Ernährung, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach wie auch regionale Wirtschaftsunternehmen aus der Lebensmittelbranche und -technologie, deren Vertreterinnen und Vertreter ebenfalls Mitglieder des Gesundheitsforums sind, wollen hier gemeinsam ansetzen. Annekatrin Bütterich macht deutlich, dass sie zusammen mit Herrn Dr. Jaufmann vom Institut SAGS im Rahmen ihrer Datenanalyse eines festgestellt hat: „Die Expertinnen und Experten unseres Landkreises leisten bereits sehr gute Arbeit. Zusammen können wir allerdings noch besser werden, indem wir den Austausch untereinander fördern, miteinander kooperieren und gemeinsame realistische Ziele verfolgen“, so die Geschäftsstellenleiterin.

Mit Zahlen belegt dies im Anschluss Dr. Dieter Jaufmann vom Institut SAGS. Im Rahmen der folgenden Module wurden die Daten, die in den ersten Kulmbacher Gesundheitsbericht münden werden, erhoben:

  • Beschreibung des Landkreises Kulmbach:
    Analyse zentraler Daten
  • Repräsentative Bevölkerungsbefragung:
    3.051 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Kulmbach erhielten im Dezember 2018 postalisch einen vierseitigen Fragebogen. Die Rücklaufquote von 37,4% in einem der kritischsten Befragungszeiträume von 11. bis 21. Dezember 2018 sei erstaunlich, so Dr. Jaufmann. „Frau Bütterich fällte damals Anfang Dezember die Entscheidung, die Befragung trotz meiner Bedenken in der Adventszeit durchzuführen, mit den Worten ‚Ich bin im Landkreis aufgewachsen und aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass bei uns alles etwas anders läuft. Ich bin mir sicher, auch unsere Befragung entgegen aller Befürchtungen.‘ Wie Sie sehen, Frau Bütterich behielt Recht.“

77% der Befragten antworten „Ja, ich fühle mich im Landkreis wohl.“
Die Frage „Wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand im Allgemeinen beschreiben?“ fällt schon nicht mehr so positiv aus. 40% der Befragten antworten mit JA, 41% mit EHER JA, 33% mit MITTELMÄSSIG, 6% mit SCHLECHT und 2% der Befragten mit SEHR SCHLECHT.

  • Befragung der 22 Kommunen
    Eine schriftliche Befragung der 22 Kommunen fand im Januar und Februar 2019 statt. Alle 22 nahmen daran teil.
  • Expertenworkshops und Interviews mit Schlüsselakteuren
    Diese finden im Mai 2019 zu den Themen „Medizinische Gesundheitsversorgung / Ärztliche Versorgung auf dem Land“ und „Demografischer Wandel und Pflege / Betreuungsformen und Unterstützungsmöglichkeiten von älter werdenden Menschen“ statt.

Nach der Ergebnispräsentation stellt Frau Bütterich die nächsten Schritte und einen Ausblick vor, der motiviert. „Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich wohl in unserem Landkreis. Dies soll auch in Zukunft so sein. Deshalb lassen Sie uns an einem Strang ziehen und gemeinsame Themen und Projekte verfolgen.“ Der darauffolgende „Bewegte Part“, wie er in der Tagesordnung aufgeführt ist, animiert die Teilnehmenden, sich in entsprechende Arbeitsgruppen einzuteilen und Themen zu sondieren. Abschließend findet in feierlicher Atmosphäre ein Get Together mit gesundem Finger Food statt.

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