Demografischer Wandel – eine älter werdende Gesellschaft. Herausforderungen und Potenziale

Die Lebenserwartung steigt. Dies ist eine erfreuliche Nachricht und gleichzeitig eine Bestätigung der sehr guten Lebensbedingungen und Gesundheitsversorgung wie auch gesundheitsförderlichen respektive präventiven Angeboten in Deutschland. Mit dem demografischen Wandel gehen neben der Alterung der Bevölkerung weitere gesellschaftliche Veränderungen einher.

So gestalten Menschen ihr Leben individueller, aktiver, ziehen oftmals in Ballungsräume, werden mobiler, leben aber auch immer häufiger alleine. Auf diese Veränderungen gilt es frühzeitig zu reagieren und heute schon eine demografiefeste Versorgung zu gewährleisten. Auch Bedürfnisse und Bedarfe sind hierbei zu berücksichtigen.

Im Rahmen der Gesundheitsregion plus Kulmbach wurden diese Elemente über die breit angelegte Bestands- und Bedarfsanalyse erhoben und im 1. Kulmbacher Gesundheitsbericht veröffentlicht (online verfügbar unter https://www.landkreis-kulmbach.de/gesundheitsregion/). An den hieraus identifizierten Handlungsfeldern wird weitergearbeitet und Projekte initiiert wie auch Netzwerke ausgebaut und gepflegt.

„Wir haben hier alle Zielgruppen im Bereich des demografischen Wandels und der Pflege im Blick. Denn es geht neben dem Wohl der Pflegebedürftigen auch um pflegende Angehörige und das Pflegepersonal.“, so Annekatrin Bütterich, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus Kulmbach. Erklärtes Ziel sei es, so Bütterich weiter, die Selbstständigkeit und das Wohlbefinden von Pflegebedürftigen zu stärken, Pflege- und Betreuungskräfte sowie Angehörige physisch und psychisch zu entlasten und einen Beitrag zu einer qualitätsvollen Pflege zu leisten.

Dies funktioniere vor allem deshalb, weil das Netzwerk zusammenhalte und gemeinsam an einem Strang ziehe. Ein aktuelles herausragendes Beispiel sei der Ausbildungsverbund Pflege Stadt und Landkreis Kulmbach. Neben den beiden Pflegeschulen sind alle lokalen sozialen Träger Mitglied, arbeiten zusammen und unterstützen sich gegenseitig, um die Ausbildung für die Pflegefachkräfte so umfangreich, praxisorientiert und vielfältig wie möglich zu gestalten, berichtet die Gesundheitswissenschaftlerin.

Aus der Gesundheitsregion hat sich ein engmaschig zusammenarbeitendes Netzwerk „Demografischer Wandel und Pflege“ gebildet, in welchem viele regionale Expert*innen vertreten sind und ihr Fachwissen sowie ihre Erfahrungen aus der Praxis mit einfließen lassen.

„Wir sind als ländlich geprägter Landkreis wirklich gut aufgestellt, die Kommunikation funktioniert hervorragend, die Zusammenarbeit bewegt unglaublich viel. Jedoch dürfen wir den Blick nicht vor der Zukunft verschließen. Deshalb gilt es, hier dabei zu bleiben, weiter gemeinsam unseren Landkreis demografiefest zu gestalten, die Regionalentwicklung weiterauszubauen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und mehrgenerativ zu planen“, macht Annekatrin Bütterich deutlich.

Der Appell richtet sich an alle Akteur*innen, sich hieran zu beteiligen bzw. die Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Es werden u. a. auch sektorübergreifende Veranstaltungen für Büger*innen wie auch Fachpersonal angeboten.


Veranstaltungshinweise und weiterführende Informationen:

Online-Fachtag „Teilhabemöglichkeiten schaffen für Menschen mit Demenz“ findet großen Anklang

„Machen wir uns […] gemeinsam auf den Weg zu einer demenzfreundlichen Gesellschaft, in der Menschen mit Demenz dabei und mittendrin sind. Menschen mit Demenz haben ein Recht auf Teilhabe,“ so die Grußworte von Dr. Christine Schwendner, Referatsleiterin im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, beim ersten Online-Fachtag der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken.

Vorgestellt wurden an der Onlineveranstaltung am 19.05.2021 bestehende Projekte aus ganz Bayern, die an Demenz erkrankte Menschen ins kulturelle, musische, sportliche und gesellschaftliche Leben einbeziehen.

Um Gelder für die Bezuschussung innovativer Projekte zu erhalten, stellte die Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern Fördermöglichkeiten vor. An der Veranstaltung nahmen 55 Teilnehmende, überwiegend Professionelle aus Seniorenarbeit und Kultur teil, die mit vielen neuen Ideen ausgestattet sich nun damit beschäftigen, kreative Ideen zu entwickeln und umzusetzen für den Weg in eine demenzfreundliche Welt.

Die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken berät gerne bei Projektideen, Tel. 09281/ 57 500, E-Mail info@demenz-pflege-oberfranken.de.


Online-Schulung für Angehörige von Menschen mit Demenz

Die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken (Außenstelle) hat sich im Rahmen des Projektes „Leben mit Demenz in der Kommune“ gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Landesverband Bayern Selbsthilfe Demenz und der Barmer zum Ziel gesetzt, Angehörige von Menschen mit Demenz zu unterstützen.

Ein Baustein ist das Angebot einer kostenlosen Online-Schulung „Hilfe beim Helfen“ mit der Referentin Martha Link, Alzheimer Gesellschaft Regionalgruppe Hof/Wunsiedel e.V.

Die Schulung mit 16 Unterrichtseinheiten á 60 Minuten wird an fünf Tagen angeboten. Die Termine sind: 7.6. bis 10.06.2021, 18.00-21.00 Uhr und 11.06.2021, 17.00-21.00 Uhr.

Vermittelt werden folgende Inhalte: Wissenswertes über Demenz, Demenz verstehen, Informationen zu Recht, Den Alltag leben, Pflegeversicherung und Entlastungsangebote, Herausfordernde Situationen und Pflege sowie Entlastung für Angehörige.

Nähere Einzelheiten finden Sie unter folgendem Link: https://www.alzheimer-bayern.de/images/downloads/wir_fuer_sie/angehoerige/BAlzG_Hilfe-beim-Helfen_download.pdf. Für Fragen und Austausch bleibt ausreichend Zeit.

Interessierte können sich per E-Mail unter hopperdietzel@demenz-pflege-oberfranken.de anmelden.
 


Ansprechpartner:

Weitere Infos sind unter der Projekthomepage der Gesundheitsregion plus Kulmbach unter: https://www.landkreis-kulmbach.de/gesundheitsregion zu finden.

Bei Rückfragen steht Ihnen Annekatrin Bütterich per Telefon unter 09221/707-618 oder 0171 3314376 sowie der E-Mail buetterich.annekatrin@landkreis-kulmbach.de zur Verfügung.

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