Innovatives Streuobstweideprojekt in Wirsberg

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber erläutert den Bayerischen Streuobstpakt
Der Streuobstpakt Bayern fördert die Anlage mit knapp 100.000 Euro für die Jahre 2023 bis 2025
Das bepflanzte Grünland des Biobetriebs Kießling bildet mit 574 geförderten zzgl. 15 eigenfinanzierten Bäumen die größten zusammenhängenden Streuobstweiden in Oberfranken
Die Bäume bieten den Rindern später Schatten und mit den vorhandenen Hecken einen natürlichen Windschutz.
Klaus Schaumberg, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Landkreis Kulmbach e. V. erläutert das Projekt und die geologischen Gegebenheiten vor Ort.
Bisons grasen um die Obstbäume, die neben ökologischen Vorteilen auch das Futterangebot verbessern.
Jenifer Kilic von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises überreicht einen Fledermaus-Nistkasten

Im Rahmen des Bayerischen Streuobstpakts hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber das innovative Streuobstweideprojekt auf dem Biolandbetrieb Birkenhof von Lukas und Linda Kießling in Wirsberg im Landkreis Kulmbach besucht.

Der Hof setzt seit Jahren auf nachhaltige Landwirtschaft und verbindet erfolgreich ökologische Weidehaltung mit Naturschutzmaßnahmen.

Ein traditioneller Bio-Betrieb mit Zukunftsperspektive

Der Birkenhof wird seit 2013 von Lukas Kießling geführt, der den Betrieb von seinem Onkel übernommen hat. Der Betrieb ist seit den 1990er Jahren biozertifiziert und umfasst derzeit rund 50 Hektar Grünland, das sowohl als Weidefläche als auch für die Mähweide genutzt wird. Auf dem Hof werden Angus-Rinder (35 Mutterkühe und Nachzucht) sowie Bisons (5 Mutterkühe und Nachzucht) in artgerechter Haltung aufgezogen. Die Tiere bleiben das ganze Jahr über auf der Weide, ohne Mastfutter oder Tiertransporte.

Streuobstweide: Ein Projekt für Natur, Klima und Tierwohl

Im Herbst 2023 wurden im Rahmen des Streuobstpakts Bayern auf dem Birkenhof fast 467 Streuobstbäume gepflanzt. Das bepflanzte Grünland bildet nun die größten zusammenhängenden Streuobstweiden in Oberfranken. Die Bäume sollen nicht nur den Tieren im Sommer Schatten spenden, sondern auch zur Landschaftsgestaltung beitragen und als Windschutz dienen. Zudem wird das Obst von einigen Bäumen für die Direktvermarktung genutzt, während das Fallobst den Weidetieren als Nahrungsergänzung dient.

Der Landschaftspflegeverband Landkreis Kulmbach e. V. ist als Projektträger beteiligt, und die Maßnahme wird mit 90 % Förderquote durch den Freistaat Bayern unterstützt. 2024 kamen weitere Pflanzungen von rund 50 Obstbäumen hinzu und auch für Herbst 2025 sind weitere 57 Bäume beantragt.

Innovative Lösungen für Weidetiere und Obstbäume

Für den Schutz der Bäume vor Verbiss wurde ein innovativer Weide-Verbissschutz entwickelt. Diese stabile, aber schmale Konstruktion ermöglicht es den Tieren, nah an die Bäume heranzutreten, ohne sie zu schädigen, und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Baumscheiben frei von konkurrierendem Bewuchs bleiben.

Der Birkenhof als Vorbild für nachhaltige Landwirtschaft

Das Projekt auf dem Birkenhof zeigt, wie Landwirtschaft und Naturschutz effektiv miteinander kombiniert werden können. Die Streuobstweiden bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch einen Mehrwert für das Tierwohl, die Kulturlandschaft und den Klimaschutz.

Ab Juni 2025 werden erneut Projekte im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege bewilligt. Weitere Informationen dazu werden rechtzeitig bereitgestellt.

Hofcafé als regionale Bereicherung

Seit 2023 bietet der Birkenhof zudem ein Hofcafé an, in dem Besucher die Möglichkeit haben, regionale Produkte in gemütlicher Atmosphäre zu genießen und sich über die nachhaltige Landwirtschaft vor Ort zu informieren.

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