Ein in ganz Bayern einmaliges Projekt: Naturerlebnis Wäldla
Noch zehn Wochen bleiben für die Fertigstellung des Demokratie- und Freizeitprojekts „Naturerlebnis Wäldla“ in Presseck sowie den Ortsteilen Wartenfels, Marktrodach und Wallenfels. Kürzlich wurde bereits der Infopoint auf dem Pressecker Knock feierlich eingeweiht, während gegenüber weiterhin am imposanten Aussichtsturm gebaut wird.
Sieben der insgesamt dreizehn Etagen des Turms sind bereits errichtet, und der Treppenaufgang wird ebenfalls sukzessive montiert.
Auch andere Teile des Projekts sind weitgehend fertiggestellt, wie die Sommer- und Winter-Eisstockbahn gegenüber dem Schützenhaus sowie der Barfuß- und Niederseil-Kletterpfad, der zwischen Turm und Infopoint abwärts Richtung Lautengrund führt. An weiteren Attraktionen wie dem Kneippbecken, Gradierwerk, der Kräuterspirale und einer 30 Meter langen Rutsche wird unter Hochdruck gearbeitet.
Ambitioniertes Projekt im Freistaat
Mit einem Budget von 5,8 Millionen Euro – darunter 2,5 Millionen für den 40 Meter hohen Aussichtsturm – ist das „Naturerlebnis Wäldla“ eines der ambitioniertesten Projekte der Region. „Das vermutlich in ganz Bayern einmalige Projekt wird größtenteils aus dem Leader-Programm der EU zur Entwicklung ländlicher Gebiete finanziert“, erklärt Landrat Klaus Peter Söllner. „Es stellt ein bedeutendes Signal für unser Oberland dar und wird als prägendes Projekt der 2020er Jahre in Erinnerung bleiben.“
Neben der EU-Leader-Förderung beteiligen sich auch die Oberfrankenstiftung, regionale Banken und der Landkreis Kulmbach an der Finanzierung. Für den Abriss des alten Turms stellte der Stadtsteinacher Benno Dressel 100.000 Euro bereit. Die Kommunen Marktrodach und Wallenfels tragen Eigenanteile von 310.000 bzw. 123.000 Euro, während Presseck eine Million beisteuert – eine Summe, die der Bayerische Landtag um 250.000 Euro aus der Fraktionsreserve reduziert.
Kooperation stärkt regionale Identität
Die interkommunale Zusammenarbeit ist der Schlüssel für den Erfolg des Projekts, wie Thomas Engel, stellvertretender Regierungspräsident, betont: „Das Naturerlebnis Wäldla stärkt die regionale Identität des Frankenwaldes. Der Knock-Turm symbolisiert die Zusammenarbeit der beteiligten Gemeinden und lädt alle dazu ein, unsere schöne Region gemeinsam zu erleben. Hier sind die Menschen stolz auf ihre Heimat und tragen dieses positive Gefühl gerne nach außen.“
Infopoint als zentraler Knotenpunkt
Der neu eröffnete Infopoint fungiert als zentrales Drehkreuz für die insgesamt elf Teilprojekte des „Wäldla“. Um einen gemütlichen Innenhof gruppieren sich Toilettenanlagen, Lagerräume, eine Feuerstelle und ein Informationsraum, der Besuchern Wissenswertes über das „Wäldla“ und den gesamten Frankenwald vermittelt. Die Holzverkleidung und Bedachung der Gebäude haben laut Architekt Matthias Schmidt eine optisch ansprechende Lösung für die vier Container gefunden, die den Infopoint bilden.
Zusätzlich wird der Infopoint digital aufgerüstet. Neben Broschüren und Magazinen wird es auch ein ständig aktualisiertes Online-Angebot geben. Eine Kamera auf dem Turm wird zudem für Besucher, die die 200 Stufen nicht erklimmen können oder wollen, die Aussicht auf einen Bildschirm im Infopoint übertragen.
Einbindung benachbarter Gemeinden
Das Informationsangebot am Infopoint wird noch erweitert, wie Bürgermeister Christian Ruppert erklärt: „Wir planen, auch Informationen aus benachbarten Gemeinden wie Schwarzenbach am Wald, Geroldsgrün, Stadtsteinach und den gesamten Frankenwald einzubinden. So erfahren Besucher alles über regionale Veranstaltungen und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten in der näheren und weiteren Umgebung.“
In diesem Sinne laden der Knock-Turm und das Naturerlebnis Wäldla alle ein, die Schönheit und Vielseitigkeit des Frankenwaldes zu entdecken.
Fotos und Textvorlage: Klaus Klaschka