Landkreis Kulmbach stellt Digitalen Energie-Zwilling vor

Personengruppe
Michael Beck (rechts) und Julia Maisel vom Mobilitäts- und GIS-Management des Landkreises Kulmbach erläutern Digitalminister Dr. Fabian Mehring in München den neuen Energie-Zwilling Landkreis Kulmbach
Quelle: RIWA GmbH

Durch die Bereitstellung grundstücks- und gebäudebezogener 3D-Daten sollen Mehrwerte im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Resilienz und für ein effektiveres Klima-, Energie-, Krisen- und Verwaltungsmanagement im Landkreis erzielt werden. Staatsminister Dr. Fabian Mehring: „Der Landkreis Kulmbach ist digitaler Vorreiter!“

Eignet sich mein Gebäude für die Installation einer Solaranlage? Habe ich Möglichkeiten zur Nutzung von Erdwärme für verschiedene erdgebundene Versorgungstechnologien wie eine Wärmepumpe? Antworten auf diese und weitere energietechnische Fragen gibt der sogenannte Digitale Zwilling des Landkreises Kulmbach. Dieser ist auf Basis einer Vielzahl von 3D-Geobasisdaten und Geofachdaten erstellt worden und verbessert die interkommunale 3D-Energieplanung erheblich.

Durch die Bereitstellung grundstücks- und gebäudebezogener 3D-Daten sollen Mehrwerte im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Resilienz und für ein effektiveres Klima-, Energie-, Krisen- und Verwaltungsmanagement im Landkreis erzielt werden. Von den im Internet veröffentlichten neutralen Informationen des Digitalen Zwillings profitieren somit nicht nur die Kommunale Wärmeplanung sowie die Energie- und Klimaschutzberatung, sondern alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, alle Haus- und Grundstückseigentümer, Unternehmen und die Beschlussgremien des Landkreises Kulmbach.

Das Projekt wurde im Rahmen der Initiative „TwinBy - Digitale Zwillinge für Bayern“ gefördert. Ein Jahr nach dem Startschuss haben nun alle teilnehmenden Kommunen ihre 17 Projekte und ihre Ergebnisse im Rahmen der großen Abschlussveranstaltung in den Design-Offices München präsentiert. Digitalminister Dr. Fabian Mehring zeigt sich beeindruckt von der Umsetzung vor Ort und dem leidenschaftlichen Engagement.

Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring erklärt: „Digitale Zwillinge in Kommunen sind längst kein Science-Fiction-Konzept mehr. Stattdessen wird die Zukunft in vielen bayerischen Kommunen Realität! Ich bin stolz darauf, was im Landkreis Kulmbach in kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde. Ab jetzt gilt in Bayern: planen, modellieren - profitieren! Mit dem Abschluss unseres Projektes „TwinBy“ sind wir jetzt einen wichtigen Schritt weiter auf unserem Weg zu einem modernen Staat: Wir haben innovative Planungsmodelle auch in kleinere Städte und Gemeinden gebracht. So geht erfolgreiche Digitalisierung - nicht zum Selbstzweck, sondern mit einem konkreten Mehrwert für die Lebenswirklichkeit vor Ort.“

Landrat Klaus Peter Söllner freut sich: „Unsere Teilnahme am Projekt TwinBy hat dazu geführt, dass unsere langjährige Beteiligung an verschiedenen Forschungsprojekten auf Bayernebene innerhalb eines Jahres für alle Gebäude und Grundstücke im Landkreis alle wesentlichen Potenziale für die 3D-Energie- und Wärmeplanung im interkommunalen Landkreis-GIS aktualisiert, verbessert und vervollständigt werden konnten.“

Projektleiter Michael Beck für das Twinby-Projekt ergänzt: „Insbesondere das Thema der Nutzung der Erdwärmepotentiale für die drei erdgebundenen Versorgungstechnologien einer Wärmepumpe in Form der Erdwärmekollektoren, der Erdwärmepumpe und der Grundwasserpumpe haben wir mit dem Landesamt für Umwelt in Hof seit 2013 und dem Wirtschaftsministerium als Pilotanwender begleitet und freuen uns, dass sie über den Landkreis Kulmbach hinaus nun auch bayernweit zur Verfügung stehen.“

Mit TwinBy unterstützt das Bayerische Staatsministerium für Digitales die bayerischen Kommunen mit einem Gesamtfördervolumen von rund 1 Mio. Euro. Die Projektteilnehmer entwickeln dabei mit Hilfe eigener Daten digitale Modelle von Objekten und Prozessen („Digitale Zwillinge“), mit denen sie ihre Planungen und Projekte schneller, besser und kostengünstiger realisieren können. So werden beispielsweise Verkehrsströme effizienter gesteuert und Stau vermieden, Mitarbeiter im Krankenhaus durch verbesserte Prozesse entlastet oder die Resilienz gegenüber Starkregen und Extremwetterereignissen erhöht. In der aktuellen Periode wurden 17 Projekte von 13 Einzelkommunen sowie 4 kommunalen Verbünden in Bereichen wie Energie und Umwelt oder Mobilität und Gesundheit gefördert. Die teilnehmenden Kommunen erhielten Beratungs- und Coachingleistungen ausgewählter Dienstleister für die fachliche und technische Umsetzung sowie finanzielle Mittel von bis zu 50.000 Euro für einzelne Kommunen und bis zu 75.000 Euro für ortsübergreifende Projekte.

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